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Mit Sprache Grenzen überwinden

Montag, 10.07.2017

Eindrücke von der 20. Grazer Tagung Deutsch als Fremd-/Zweitsprache & Sprachdidaktik

Von 30. Juni bis 1. Juli 2017 fand an der Karl-Franzens-Universität Graz bereits zum 20. Mail die Tagung Deutsch als Fremd-/Zweitsprache & Sprachdidaktik statt. Das Thema der diesjährigen Tagung lautete Mit Sprache Grenzen überwinden: Sprachenlehren und -lernen im Kontext von Flucht und Migration. Mehr als 100 BesucherInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erhielten die Möglichkeit, sich im Rahmen von Vorträgen und Workshops über den aktuellen Stand der Forschung zu den Themen Seiteneinstieg durch neu zugewanderte Kinder und Jugendliche, Übergangsklassen sowie Ehrenamt- und Lehrkräfteprofessionalisierung zu informieren.

Sprachunterricht ist auch Beziehungsarbeit

Den Eröffnungsvortrag hielt Verena Plutzar von der Universität Wien zum Thema Sprachenlernen nach der Flucht. Dabei ging sie auf die psychologischen Prozesse ein, die durch Fluchterfahrungen in Gang gesetzt werden können und diskutierte sie im Hinblick auf ihre Implikationen für den Sprachunterricht. Mit Verweis auf psychoanalytische Erklärungsmodelle betonte sie, dass es beim Spracherwerb um mehr als „nur“ Sprache gehe und dass dieser einen gelungenen Beziehungsaufbau sowohl zu SprecherInnen des Deutschen als auch zur Sprache selbst voraussetze. „Sprachunterricht ist auch Beziehungsarbeit“ lautete ihr abschließendes Resümee.

Den Hauptvortrag am zweiten Tagungstag hielt die renommierte Mehrsprachigkeitsforscherin Katharina Brizić von der Universität Freiburg zum Thema Sprachenbiographische Kompetenz für Lehrende. Mit Bezug auf aktuelle Forschungsergebnisse verwies sie darauf, dass sich Kinder und Jugendliche mit Erfahrungen von Ungleichheit, Flucht und Gewalt in der Klasse in ganz spezifischer Weise hörbar machen. Die größte Herausforderung für Lehrkräfte bestünde darin, diese Stimmen wahrzunehmen und aufzufangen. Im Rahmen des Vortrags wurden auch Möglichkeiten aufgezeigt, wie individuell geprägte Sprachenbiographien im Unterricht berücksichtigt werden können.

Ein Blick hinter die Kulissen

Ein weiterer Höhepunkt der Tagung war das Abendprogramm im Schubertkino. Bei einem gemütlichen Beisammensein im Hof des Kinos erhielten die BesucherInnen die Möglichkeit, sich über die intensiven Vorträge und Workshops auszutauschen. Danach ging es zu einer Sondervorstellung des Films „Geschwister“ vom österreichischen Jungregisseur Markus Mörth. Der Film erzählt die berührende Geschichte eines moldawischen Geschwisterpaars, das über die Balkanstaaten nach Deutschland flüchtet und auch nach der Ankunft mit großen Herausforderungen konfrontiert wird. Im Anschluss an den Film erhielten die BesucherInnen noch die Gelegenheit, sich mit dem Regisseur über den Film auszutauschen und so einen Blick hinter die Kulissen einer Kinoproduktion zu erhalten.

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