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Abschluss des Drittmittelprojektes "Wissen- schaftliches Schreiben"

Freitag, 10.06.2016

Seit dem Schuljahr 2015/16 stellt die sogenannte „Vorwissenschaftlichen Arbeit“ in der Oberstufe in Österreich die dritte Säule der standardisierten Reife- und Diplomprüfung dar. Die SchülerInnen müssen beim Verfassen dieser Arbeit ihre Fähigkeit unter Beweis stellen, wissenschaftlich arbeiten und schreiben zu können. Studien über den Erwerbsstand wissenschaftlicher Textkompetenz von SchülerInnen am Ende der Schulzeit sowie didaktische Konzepte zur Förderung wissenschaftlicher Textkompetenz in der Schule sind jedoch bislang ein Forschungsdesiderat.
Ziel des Projekts war es daher, den Stand der wissenschaftlichen Textkompetenz von SchülerInnen in der 11. Schulstufe zu erheben und ein didaktisches Setting zur Förderung der wissenschaftlichen Textkompetenz von SchülerInnen zu entwickeln und im Rahmen einer Interventionsstudie zu evaluieren.
Im Zentrum stand dabei das wissenschaftliche Handeln in Texten, wie es sich in konventionalisierten textstrukturellen Handlungsmustern, sog. Textprozeduren (Feilke 2010; Feilke/Lehnen 2012; Feilke 2014, 2015; Schmölzer-Eibinger/Dorner 2012) manifestiert. Sie sind als textkonstituierende Elemente dafür entscheidend, ob ein Text als „wissenschaftlich“ gelten kann oder nicht. Beispiele dafür sind das Kontextualisieren, das Positionieren, das Kontrastieren etc. Textprozeduren zeigen sich in einem wissenschaftlichen Text durch sogenannte „Prozedurausdrücke“ (Feilke 2010, 2012, 2014). So wird etwa die Textprozedur „Referieren“ an der Textoberfläche durch „laut x“ realisiert. Textprozeduren verbinden ein Handlungsschema und dafür typische sprachliche Ausdrücke. Sie indizieren damit einerseits das wissenschaftliche Handeln und sind andererseits in „lexikalisierten, […] syntagmatischen Ausdrucksmustern" (Feilke 2003) repräsentiert. Als Form-Funktions-Gefüge sind Textprozeduren auf die kommunikativ-funktionale Gestaltung von Texten bezogen und stets domänenspezifisch. Sie erlauben es daher, wissenschaftliche Texte als Resultat des Einsatzes domänenspezifischer „semiotisch konfundierter, funktional-pragmatischer Textkonstitutionsverfahren“ (Feilke 2010) zu beschreiben. Textprozeduren sind jedoch nicht nur für die Konstitution von wissenschaftlichen Texten elementar, sondern auch für den Erwerb von wissenschaftlicher Textkompetenz zentral (siehe u.a. Bachmann/Feilke 2014; Schmölzer-Eibinger et al. 2013).
In diesem Projekt wurden Textprozeduren sowohl in einer didaktischen Intervention eingesetzt, um wissenschaftliche Textkompetenz zu fördern, als auch in Testungen als wesentlicher Indikator für wissenschaftliche Textkompetenz operationalisiert. In der Intervention wurde die Aneignung von Textprozeduren im Rahmen eines didaktisch kleinschrittigen, auf funktionale Zusammenhänge wissenschaftlicher Texthandlungen fokussierten Aufgabensettings angebahnt. Im Mittelpunkt stand dabei das Verfassen einer wissenschaftlichen Einleitung und eines Kontroversentextes als diskurstypische Textformen. In den Testungen wurden 160 SchülerInnentexte innerhalb eines Prä-/Posttest-Designs verfasst. Diese wurden in Bezug auf das Vorkommen von Textprozeduren und deren Domänentypik analysiert. Dadurch konnte der Stand der Textkompetenz der SchülerInnen in der 11. Schulstufe erhoben, sowie die didaktische Intervention hinsichtlich ihrer Wirksamkeit evaluiert werden.
Ergebnisse

Projektträger: ÖNB

Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Sabine Schmölzer-Eibinger

ProjektmitarbeiterInnen: Dr. Christopher Ebner, Dr. Bora Bushati, Lisa Niederdorfer MA.

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